
1923 - 1928
aus Steyr II und Steyr IV :
Steyr VI Sport und Steyr Klausen Sport

Steyr VI Sport bei einem Autokorso 1925
Der Steyr VI war ein eindrucksvolles und schönes
Auto. Aber seine wahre Bestimmung war die Rennstrecke.
Hier einige Bilder aus 1927 vom Gurnigel Rennen: der Sieger Walter
Delmar aus Budapest: Tagesbestzeit und Streckenrekord auf seinem
seinem leichten 3,3 ltr (ca. 90-100 PS). Walter Delmar fuhr viele
Jahre auf Steyr. Mit seinem hubraumkleineren Wagen war er mmer sehr
schnell, oft schneller als stärker eingeschätzte Wagen,
wie auch bei diesem Rennen.

Walter Delmar am Gurnigel 1927 - Start

unterwegs mit seinem Steyr 3,3 ltr in der Klasse Sportwagen.

und erfolgreich im Ziel
Ebenfalls beim diesem Gurnigel-Rennen 1927:

mein Vater als Schmiermaxe beim Schweizer Freuler ("Zero")
auf Steyr VI Sport in der Klasse Tourenwagen

neben dem Sieger Delmar (3,3 ltr Klasse Sportwagen), der Schweizer
Freuler ("Zero") mit seinem Steyr VI Sport (4 Ltr, Klasse
Tourenwagen).
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Die ersten sportlichen Erfolge hatte Steyr mit
dem Steyr Typ II bereits
im Jahr der Premiere 1920.
Der kleine Steyr Typ IV
(4-Zylinder, 2 ltr.) wurde zur Basis des Steyr Typ VI, der das leichte
Chassis des Typ IV mit dem 3,3 ltr 6-Zylinder Motor des Typ
II kombinierte.
Die sportlichen Erfolge des Steyr Typ VI Sport,
"Klausen" und seiner Weiterentwicklungen "Steyr
Klausen Sport" und diverse Rennwagen machten den Namen
Steyr spätestens nach der Targa Florio 1923 überall bekannt.
Der Steyr VI Sport mit (serienmäßigen)
3,3 ltr leistete 1922 zunächst 60-65 PS, später als 3
ltr. und 3,3 ltr. Rennversion ca. 80 PS. Ab 1923 als 4 ltr. 90-100
PS (siehe Prospekt) bzw. 120 PS in 4 ltr Rennversion und als 4,5
ltr 140-145 PS.
Der Steyr Klausen
Sport (ab 1924) mit 4,9 ltr hatte serienmäßig 145
PS, im Renntrimm bis 155 PS.
Der erste Kompressor-Motor (System Cozette) lief 1925 (ca. 180 PS)
und 1927 wurden im Steyr Rennwagen (niedrigere Karosserie) Bugatti-Kompressoren
eingebaut (Konstr. Momberger), die sicher noch mehr Leistung brachten.
Der Steyr VI war von anfang an ein Traumwagen,
- ein sehr schneller ...
Targa Florio. Mugello, Avus, Monthlery, Schwabenberg,
Semmering, Zugerberg, Gurnigel, Klausenpass ... nur einige Rennen,
bei denen die schnellen Steyr in den Jahren 1921 bis 1930 vorne
mit dabei waren.
Fernando Minoia, Gastone Brilli-Peri, Vincenzo
Florio, Graf Andrassy, Otto Hieronimus. Graf Kinsky, Hanasi, Hansal,
Veladini, Steyr-Versuchsleiter Hermann Rützler, Huldreich Heusser,
Walter Delmar, Paul v. Guilleaume und etliche andere waren mit dem
Steyr erfolgreich. Sogar Enzo Ferrari bestritt zwei Rennen auf Steyr.
 
Steyr-Wettbewerbsteilnahmen 1920 bis 1926

Delmar (li) und Freuler

vom Steyr geschlagen die Bugatti

Bericht zum Rennen :
Allgemeine Automobil Zeitung
15.7.1927
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Steyr Klausen Sport, 4-sitziger
"Torpedo"



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Meines Vaters Steyr Klausen Sport,
Einer von 60 gebauten. Baujahr ca. 1926 - 27
- Anmerkung: Die in Statistiken angegeben Baujahre (1922 bis 1924
und 9 Stück in 1928) können nicht stimmen, da der 4,9
ltr erst Ende 1923 debutierte und mein Vater einmal sagte, das Auto
sei 1934 (als er ihn kaufte) acht Jahre alt gewesen.
Auch das Prospekt (siehe unten) muß 1926
oder später gedruckt worden sein, da es auf der Rückseite
mit "Steyr-Werke AG" firmiert (ab 1926)
click the pix !
Ein Gimmick: per handbetätigter Klappe können
die unter der Trittstufe befindlichen Auslässe im Auspuffrohr
geöffnet werden. Diese "Sidepipes", bzw. verkürzte
Auspuff-Länge steigerten die Leistung - und natürlich
auch den Lärm !
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Ende 1927 zog sich Steyr offiziell vom Rennsport
zurück.
Mit der letzten Entwicklungsstufe, dem 5 ltr.
Kompressor mit niedriger Karosserie fuhr Ulrich Graf Kinsky sein
letztes Rennen. Er gewann zwar mit dem völlig unerprobten Auto
zum dritten Mal am Schwabenberg und errang den erstrebten Wanderpokal,
aber er war langsamer als mit dem alten Steyr im Vorjahr.

Steyr 5 ltr Kompressor Huldreich Heuser 1927 Klausenpass - Rennen
1927 gewann Steyr noch einige Rennen, und Steyr
waren auch beim ersten Rennen am Nürburgring am Start (Gräfin
Einsiedel u.a.).
Zwar fuhren in den Folgejahren die übriggeblieben Fahrzeuge
in Privathand weiter, aber Sie hatten gegen die neuen 7 Liter Mercedes
S, die neuen Austro Daimler, Bugattis uns andere schließlich
keine Chancen mehr.
Mit der Wirtschaftskrise
1929 und ihren Folgen wurden die letzten Träume von weiterem
Ruhm auf Rennstrecken endgültig begraben.
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Steyr Klausen Sport .
Gräfin Einsiedel 1926 (?) Klausenpass Rennen
Zu den Rennerfolgen der Steyr - und Austro-Daimler
Fahrzeuge erschien 2007 wieder ein tolles Buch von Martin Pfundner:
"Steyr und Austro-Daimler - Rivalen bis zur Fusion"
Neben der Rennhistorie werden auch alle Modelle
der beiden Marken ausführlich vorgestellt. Sehr interessant
ist die detailliert recherchierte Geschichte der finanzpolitischen
Hintergründe, die Einflüsse der Banken bei der Krise und
der Fusion.
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