mit 770 ccm und mehr Leistung
Fiat und NSU/Fiat (Neckar) - andere siehe Seite 4
Der Fiat 600 mit seinem nur 633ccm großen Vierzylinder war im Jahr 1960 bereits ein Bestseller. - siehe Vorgänger Fiat 600 1955-1960 -
Die bereits in mehreren Stufen weiterentwickelte Karosserie und Mechanik ließ nicht darauf schließen, dass bereits kurz nach der letzten gründlichen Änderung im Jahr 1959 auch noch ein größerer, deutlich leistungsstärkerer Motor folgen sollte. Die Überraschung und der Beifall für den neune Fiat 600 D / 770 waren daher groß.
Der auf 767 ccm also um über 20% vergrößerte Hubraum brachte eine spürbare Verbesserung der Beschleunigung. - VW fuhr immer noch mit 34 PS, daher brachten die 25 PS (DIN) durchaus vergleichbare Fahrleistungen für den 160 kg leichteren Fiat. Aber auch andere Fabrikate rüsteten in der Klasse auf, DKW Junior, Glas 600, Renault Dauphine als Beispiele, daher war der Fiat weiterhin ein Auto, das eher über den Preis verkauft wurde.
Das Konzept des kleinen, aber relativ geräumigen Autos bewährte sich jedoch weiter. Nicht nur eine Vielzahl von Karosserien wurden auf der Basis des Fiat 600 D kreiiert, sondern er wurde auch ein zuverlässiges kleines Auto und knüpfte mit einer Bauzeit von dreißig Jahren (bis 1985 in Argentinien) an frühere Fiat - 'Dauerbrenner' wie Fiat 1100 an, sogar ohne dessen tiefgreifende Änderungen während der Bauzeit.
Den Fiat 600 D gab es weiter als Limousine mit geschlossenem Dach und als Cabrio-Limousine mit Stoff-Schiebedach. Die äußerlichen und ausstattungsmäßigen Änderungen waren im 1959er 'Modell 1960' bereits enthalten. In verschiedenen Ländern wurden auch Sitzbezüge aus Kunstleder und verstellbare Sitzlehnen angeboten - s. z.B. NL - 6oo D 'Luxe'.
Auch Fiat Multipla und Taxi wurden mit dem größeren Triebwerk versehen, und als Fiat 600 D Multipla, Fiat 600 D Taxi, als 600 D Chassis für Sonderaufbauten und als Kastenwagen (von OM) angeboten. - Wie schon seit 1957 wurden diese Chassis bei der Fiat-Tochter OM in Suzzara auch als Kastenwagen gebaut, die als Fiat 600 OM auch in verschiedenen Exportländern, mit Klapp- oder Schiebetüren, parallel zum Multipla verkauft wurden. - Neben dieser Version auf 600 D Multipla wurde bei OM eine ganz neue, kubische Karosserie entworfen und ab 1962 als Fiat 600 T vorgestellt. Diese neuen Kastenwagen/Kombi Fiat 600 T und 850 T wurden dann bis 1985, zuletzt als 'Fiat 900 Cityvan' und Bus 'Panorama', gebaut.
mehr Informationen - siehe
Der Vorgänger 1955-1959
Ab ca. Ende 1962 gab es 233 weiß, 653 mittelgrau, 683 sandbeige, 433 aquamarin und 453 mittelblau
in UK:
Die deutschen Fiat Werke in Heilbronn (NSU/Fiat, im Export 'Neckar Automobilwerke')
fertigten den Fiat 600 D wie in den Vorjahren zunächst nur als
Cabrio-Limousine. Die original Fiat 600 D Cabrio-Limousine wurde in Deutschland nicht importiert. Ab ca. 1962 wurden NSU/Fiat Jagst 770 auch als Limousine in
Heilbronn gebaut. - siehe Prospekte -
NSU/Fiat - Neckar Jagst 770 - Modell 1960
Äußeres Merkmal der deutschen Jagst 770 waren u.a. das andere Front-Emblem, Radkappen und ab 1962 orange Blinker vorne.
siehe auch
Die NSU/Fiat hatten z.T. eigene Karosserieteile (Karosseriewerke Weinsberg) und Bauteile deutscher Lieferanten (z.B. Elektrik von Bosch, u.a.). Die Erzeugnisse aus dem deutschen Fiat-Werk wurden auch exportiert, unter dem label 'Neckar' nach F, BeNeLux und DK. Für Exportländer wurde auch eine Version 'Luxus' gebaut - siehe Bild.
Eine markante Änderung des Erscheinungsbildes ergab die Verlegung der Türscharniere von der B-Säule nach vorne an die A-Säule. Dadurch war das EIn- und Aussteigen zwar nicht mehr so flott und elegant möglich, aber die Gefahr, dass eine nicht ganz geschlossene Türe vom Fahrtwind aufgerissen werden kann, wurde eliminiert. - Ich weiß nicht, wie viele gefährliche Vorfälle dieser Art es bis dahin gab, aber die allgemeine Stimmung nach sichereren Autos ließ auch bei allen anderen Automarken hinten angeschlagene Türen verschwinden.
Der Fiat 600 D Multipla behielt jedoch die nach vorne öffnenden Türen. Die Nachfolger 'Fiat 600 Familiare' war bereits in Vorbereitung, er erschien 1965 als Fiat 850 Familiare - auf Basis des bereits 1961 vorgestellten Kastenwagen/Kombi 600 T (Fiat/OM 600 T erste Version). Der 600 D Multipla und der 600 D Taxi wurden trotzdem bis 1966 angeboten.
Motor 767 ccm
Türen nach hinten
Rechtslenker
siehe auch
Die letzte Version des Fiat 600 D wurde stärker modifiziert, als man ihm ansieht. Zur Teilegleicheit wurden viele Teile an Fahrgestell und Karosserie des im Jahr 1964 vorgestellten Fiat 850 übernommen. Äußeres Merkmal des Modell '65 sind die größeren Scheinwerfer, wie Fiat 850 und USA-Ausführung. - In USA war der Fiat 600 D das billigste Importfahrzeug.
Die Cabrio-Limousine wurden nur noch 1965 angeboten, der Fiat 600 D Multipla (und 600 D Taxi) bis 1966.
Mit EInführung der Karosserie mit vorne angeschlagenen Türen im Jahr 1964 wurden im deutschen Fiat-Werk in Heilbronn nur noch geschlossene Fiat 600 D (als NSU/Fiat Jagst 2, bzw. für Export als Neckar Jagst 2) gebaut. Weiterhin wurden eigene Karosserieteile und z.B. Elektrik von Bosch eingebaut. Ein anderes Front-Emblem, Radkappen mit NSU-Fiat und orange Blinker waren äußere Merkmale.
1965
wurden, wie beim italienischen Fiat, zur Teilegleichheit mit dem Fiat (Neckar) 850 technische Anpassungen vorgenommen. Neben den größeren Scheinwerfern sind wiederum orange Blinker und ein anderes Front-Emblem äußere Erkennungsmerkmale - allerdings nur für die ersten Baumonate, dann wurde an der Front ein Emblem wie beim Fiat verwendet. - siehe Fotos
Alle Varianten wurden weiterhin in die bisherigen Länder F, BeNeLux und DK exportiert.
siehe auch
Die ab 1965 als Fiat 600 E und ab ca. 1969 als Fiat 600 L verkauften Fahrzeuge waren aus Spanien importierte und über Fiat-Vertrieb angebotene Seat 600 E und Seat 600 L - siehe - Kapitel 'Seat'. - In Deutschland wurden ab 1965 'Fiat 600 E' angeboten und ab 1966 keine Fiat 600 D mehr importiert, es wurden nur die in Heilbronn gefertigten 'Neckar-Jagst 2' - siehe Prsopekte - und eben die spanische Seat als 'Fiat 600 E' angeboten.
siehe auch
und siehe
siehe
oder
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