1955 - 56

Fiat 1100 TV trasformabile

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1953 begann Fabio Luigi Rapi mit dem Entwurf eines 2-sitzigen Sportwagens auf der Bodengruppe des Nuova 1100.
Rapi, der von Isotta Fraschini gekommen war (der Isotta Fraschini Monterosa war sein Werk) hatte bei Fiat gerade den Otto Vu zur rassigen Coupe-karosserie verholfen und war Leiter der Karosserie-Entwicklung und der "Fiat Carrozzerie Speciali" geworden, die den später Wagen auch baute.

Fiat 1100 TV trasformabile

Seine Kreation war sehr von amerikanischer Mode beeinflußt, die Linien und Details teilweise leicht und verspielt, andere wieder provokant auffallend gezeichnet. Panoramascheibe, Stoßstangen als Zierelemente, geschwungene Linien mit Heckflosse, pseudo-Lufteinlässe, Radkappen im Speichenlook, der Innenraum mit kontrastierenden Farben, glatten Flächen und großen runden Armaturen, Holzlenkrad mit tiefem Topf und verchromten Speichen, viele dieser Details findet man auch an zeitgleich gebauten Amerikanern.

Fiat 1100 TV trasformabile 1955

Eines der auffallendsten Details, die Blinkersatelliten, die mit ihrem ganz schmalen Ständer über den vordern Kotflügeln zu schweben schienen, fielen der ersten Überarbeitung zum Opfer. Sie waren wahrscheinlich zu empfindlich.

Ein markantes Details des Rapi-Entwurfs, der mittig geteilte Kühlergrill, wurde sogar von Pininfarina beim Nachfolger 1200 Cabriolet formal übernommen.

Entwürfe von Rapi 1953
die dunklere Seite wurde realisiert

selbsttragende Karosserie

1,1 ltr., 50 PS

klare Armaturen - 1955

markantes Gesicht

Prospekt ca. 1955 - deutsch - Nr. 1268 - Pozzo-GM

Prospekt ca. 1955 - französisch - Nr. 1268 - Pozzo-GM

Sammelprospekte

1956 - 57

Fiat 1100 TV / 103 E trasformabile

Mit der Vorstellung des modifizierten Fiat 1100 / 103 E, des "Fiat 1100 M" im Jahr 1956, wurde auch der Sportwagen dem neuen Fiat 1100 M TV technisch angepaßt und die Karosserie in Details geändert. Das optische Merkmal der zweiten Ausgabe ist der obere Blinker, der nun direkt auf die Kotflügel befestigt wurde.

1100 TV trasformabile 103 E - 1956

Fiat 1100 TV - 1956 - auch geschlossen sehr attraktiv

Die produzierte Stückzahl der offenen 1100 TV war gering. Sie waren teuer und ihre Fahrleistungen konnten nicht beeindrucken. z.B. kostete in der Schweiz im Mai 1956 der Fiat 1100 als Limousine 6.274 sFr, der neue große Fiat 1900 B 10.491 sFr und der 1100 TV Spyder 10.593 sFr.

wenig verändert, der 103 E

Blinker ohne Fuß auf Kotflügel

der 1100 TV 103 E im Prospekt

Daten-Blatt 1100 TV E trasformabile
ca. 1956 - für USA - Nr. 1363 - Fiat

Ich erinnere mich noch, dass mein Vater eines Tages einen weißen Spyder nach Hause brachte. Er war ihn offenbar mit Freude gefahren. Alleine, von Steyr nach Villach. Es war ein wunderschönes Auto mit Ausstrahlung. Es gelang ihm damit leicht, meine Mutter freudig zu überraschen. Es war aber eine Freude, die nicht lange anhielt. Wir fuhren alle drei los, um das prächtig ausgestattete offene Auto auszuprobieren. Nun sassen zweieinhalb Personen drin. Es machte ihm jetzt offenbar deutlich weniger Freude. Auch meine Mutter schien etwas enttäuscht zu sein. Diplomatisch meinte sie, das Auto sei zu teuer und es wäre schade, wenn es bei tagtäglicher Benutzung eventuell Kratzer oder Dellen bekäme. - Am nächsten Tag stand das schöne Auto im Ausstellungsraum zum Verkauf.
Mein Vater übernahm wenig später neben der bestehenden Firma auch die MG und Morris Vertretung und meine Mutter bekam einen MG A. - Den fuhr sie dann fast zwei Jahre lang. Täglich und täglich mit Spass.

1957 - 59

Fiat 1200 Spyder

Die sportliche und luxuriöse Variante des Fiat 1100, der 1100 TV, wurde im Jahr 1957 durch den Fiat 1200 ersetzt. Der Motor hatte einen Hubraum von 1221 ccm (wie der Simca 8 seit 1949), seine nominale Leistung war zwar nicht höher als beim 1100 M TV, aber das Drehmoment war besser, was spürbar mehr Durchzugskraft bei niedrigeren Drehzahlen zur Folge hatte.

Der offene 2-Sitzer bekam nicht nur die Technik des neuen Fiat 1200, sondern auch einige Änderungen an der Karosserie, wie die nun besser sichtbaren vorderen Blinker, da die Stoßstangenhörner weiter innen angeordnet waren. Auch von hinten konnte man den 1200er erkennen, die hintere Stoßstange hatte andere Hörnern und war weiter oben am Kotflügel herumgezogen.

Fiat 1200 Spyder

Prospektblatt 1957 - deutsch - Nr. 1429 G - GM

Prospektblatt 1958 - deutsch - Nr. 1429 G - GM

wie so oft bei Fiat : gleiche Drucknummern für völlig anderes Prospekt

Stoßstangenhörner weiter innen

und hinten neue Stoßstange

1,2 ltr., 53 PS

damals "must have": Bandtacho

Eigentlich war der Bandtacho statt der Rundinstrumente bei einem Sportwagen damals schon eine Entgleisung. Aber es mußte ja alles nach der neuesten Mode gehen. Schade auch um das schöne Holz-Alu-Lenkrad, dass dem profanen Fiat Sport-Lenkrad weichen mußte, das ähnlich der Limousine 1200 war.

Ein- und Ausstiegshilfe

Die drehbaren Sitze, die den enge Röcke tragenden Damen das schickliche Ein- und Aussteigen erleichtern sollten, waren eine gute Idee. Nach heutigen Sicherheits- ansprüchen war die Verankerung der Sitze aber sicher nicht ausreichend.

1954 - 1958

Pininfarina - Coupé

im Fiat-Verkaufsprogramm einiger Länder, auch in USA, waren sowohl das Pininfarina-Coupe auf der Mechnik des Fiat 1100 TV (1954 - 1956) - siehe Bilder rechts - als auch später die 2- und 4-sitzigen Pininfarina Coupes von 1957/58 auf der Basis des Fiat 1100 (103 D) oder des Fiat 1200 (103 G).

Prospekt der 2- und 2+2 sitzigen Pininfarina Coupes 1957

Pininfarina Coupe 1957 - 1958
2- und 4-sitzig auf Basis Fiat 1100 oder Fiat 1200

In dieser Karosserie (oben), sowohl in der zweisitzigen als auch in der zwei plus zwei Version, wurden die ersten Erpobungsträger der "Ferrarina" auf die Strasse geschickt. Dieser kleine Ferrari ging später als ASA 1000 in Serie.

ASA 1000 Coupe und Spider auf Fiat 643 N

Pininfarina Coupe Fiat 1100 TV
1954-55

Coupe 1954-55

Coupe 1955 - 56

Version Spider 1955

Ab 1959 gab es bei Fiat die neuen Pininfarina Coupes,
die vom Fiat 1200 und Fiat 1500 Cabriolet abgeleitet waren.