die ersten Steyr Diesel Traktoren
Der erste serienmäßige Steyr Traktor, der Typ 180, wurde ab 1947 bis 1951 mit 2-Zylinder Dieselmotor und 26 PS gebaut.
1951 wurde die Motorleistung auf 30 PS erhöht. - Hier die Story - anklicken -
Der Nachfolger des Steyr 180 hatte die Stilistik der in den Jahren 1949 und 1952 vorgestellten Traktoren Steyr 80 und Steyr 280 übernommen.
So stand der neue Steyr 180a (30 PS) nicht nur leistungsmäßig, sondern auch bezüglich der Baugröße augenfällig an seinem Platz zwischen dem kleinen Steyr 80 (15 PS) und dem großen Steyr 280 (60 PS)
Der 2-Zylinder-Motor mit 30 PS bei 1600 U/min Motor war prinzipiell unverändert, die Hydraulik war serienmäßig.
14.420 Stück wurden vom 180a gebaut, Sein Nachfolger war der --- Steyr N180a --- s.u.
Eine der wichtigsten Forderungen an den Nachfolger des 180 war ein längerer Radstand, um das unerwünschte Aufbäumen - Abheben der Vorderachse - beim Anfahren unter Last zu vermeiden.
Dies erfüllte
der Steyr 180 a mit 17 cm Zuwachs beim Radstand.
Mit 1830 mm Radstand stand er ebenfalls genau zwischen dem kleinen
Steyr 80 (1650 mm) und dem Steyr 280 (2220 mm).
Große 28 Zoll Räder an den Antriebsachsen sorgten für 37 cm Bodenfreiheit. - Ab 1955 waren a.W. auch 32" - Räder lieferbar.
Das 5-Gang Getriebe konnte anfangs auf Wunsch mit Kriechgang (2,26 km/h max.) geliefert werden. Ab 1955 war der Kriechgang serienmäßig und a.W. gab es das 5-Gang Getriebe.
V max war nun mit 24,7 km/h angegeben und es konnten bis 18 to (bei max. 5% Steigung) geschleppt werden - (bei v max im 5. Gang max 4,4 to)
Prospekt - 3. 54 - Format A4, 6 Seiten, seitlich aufklappbar
Prospekt - 7. 54 - Format A4, 6 Seiten, seitlich aufklappbar ( aus CH ) Inhalt wie oben
Anfangs wurde der "36 PS" Traktor als 'Export - Modell' bezeichnet, obwohl er auch im Inland ganz normal lieferbar war.
Eine rote Lackierung statt dem Steyr-Grasgrün und eine mittig auf der Motorhaube längs verlaufende schmale Erhebung ("Nase") wie beim 185 und 280 unterschied ihn äußerlich von seinem "Bruder" Steyr 180a.
Technisch war der Unterschied anfangs nicht so groß. Höhere max. Drehzahl ergab knapp 10 % mehr Leistung, was mit anderer Reifengröße (12-28) zu höherer Schleppleistung und anderen Geschwindigkeiten führte. Die Zugleistung am Haken betrug (mit Zusatzgewichten am Traktor) 2110 kg statt 1600 kg, die max. Anhängelast ist im 5. Gang angegeben (4,5 to) was zum Typ Steyr 84 (3,5 to), aber nicht zum Steyr 180 a (1. Gang) vergleichbar ist.
Ab (wahrscheinlich) 1958 wurde parallel zum Typ 182 der Typ 182 a ins Programm genommen, der sich durch ein 4+2 Gang Getriebe mit einer Vorschaltgruppe (Ackergruppe) unterschied, also 8 Vorwarts und 4 Rückwärtsgange anbot.
Prospekt "Diesel Traktor 36 PS" - VI. 1957 - 8 Seiten, ca. A4
Eine "unabhängige" Motorzapfwelle wurde im obigen Prospekt als lieferbar genannt, ob damit auch die Doppelkupplung gemeint war ?
Der Typ 182a wurde nach dem offiziellen Verkaufsende 1959 in geringer Stückzahl bis 1962 weiter gebaut.
Über 3.700 Stück 182 und 182a verließen das Werk
Steyr bezeichnete den Typ 182 und den Typ 84 als 'Export-Modell' und machte die Leistungs-Angabe nach SAE-Norm*), statt wie sonst nach DIN.
Am Papier machte es sich gut, 20 Prozent
höhere Leistung anzubieten, die nur 10% waren.
Die angegebenen 36 PS nach SAE waren 32 PS nach DIN gemessen. Und
diese Mehrleistung von 2 PS gegenüber dem 180a ergab sich durch
die von 1600 auf 1700 U/min erhöhte Nenndrehzahl.
Im Prospekt wird eine höhere Einspritzmenge genannt. Diese
kann, sofern messbar vorhanden, nur Einfluß auf das Drehmoment
im unteren Drehzahlbereich, nicht aber auf die höchste Leistung
gehabt haben.
Das gleiche Spiel geschah auch beim dem, im gleichen
Jahr vorgestellten, Export-Modell des
1-Zylinder-Traktors, dem Typ Steyr 84.
Aus 15 PS (nach DIN) beim grünen Steyr 80 wurden 18 PS (nach
SAE) beim roten Typ 84. Das entsprach 16,5 PS nach DIN, was aus
ca. 10% höherer Nenndrehzahl erreicht wurde.
Werbeaussagen, die damals noch zulässig
waren. Es wurden 20% mehr Motorleistung angepriesen, die eigentlich
nur 10% waren. Die nicht mehr Kraft war, sondern längerer nutzbarer
Drehzahlbereich. (= mehr Leistung)
(für Leute, die Physik immer langweilig fanden: Leistung =
Kraft mal Weg d.h. bei einem drehendem Motor: Drehmoment mal Drehzahl).
In technischen Angaben wir immer die höchste Leistung und die dabei anliegende Drehzahl genannt. Beim Dieselmotor (Saugmotor) ist diese Drehzahl immer die höchste, bei der noch Leistung abgegeben wird, kurz vor dem Abregelbeginn.
*) Messmethoden für Motor-Leistung vor 1965:
nach DIN: Leistung mit allen Nebenaggregaten (Lüfter, Lichtmaschine
usw, mit Luftfilter und Fahrzeug-Abgasanlage)
nach SAE: ohne Nebenaggregate, ohne Luftfilter und ohne Fahrzeug-Auspuffanlage.
Die 2-Zylinder-Traktoren wurden tiefer gelegt.
Der Steyr N 180 a war formal der Nachfolger des Typ 180 a - und wurde weiterhin in "Steyrgrün" lackiert.
Die Typen Steyr N 182 und N 182 a waren, wie der 'Export' Steyr Typ 182, "Steyrrot".
Bei allen Typen verringerte sich die Höhe um 20 cm, während die Bodenfreiheit nur um 3,5 cm (182a) geringer wurde.
Zwischen Mitte Kurbelwelle und Oberkante Motorhaube wurde also sichtbar aufgeräumt. Aber auch die Sitzposition änderte sich. Das Lenkrad wurde flacher, die Pedale wurden nun abwärts gedrückt.
Die Räder (10 bzw 11 - 28") blieben gleich, die Achse und das Differenzial wurden geändert. Die Handbetätigung für die Lenkbremsen wich Pedalen.
Beim N 180a und N 182 blieb das 6-Gang-Getriebe (5 Gänge plus Kriechgang) gleich, die Achsuntersetzung erhöhte sich geringfügig, erkennbar an der höheren Endgeschwindigkeit (24,9 km/h)
Der N 182a hatte das schon ein Jahr vorher im Typ 182 a vorgestellte 4-Gang Getriebe mit 2 Rückwärtsgängen und eine Vorschaltgruppe (Ackergruppe), also 8+4 Gänge.
Auch die Differenzialsperre, die schon der Steyr 180 hatte, blieb erhalten.
Es wurden 3.715 grüne N180a und über 2.900 rote N182 / 182a gebaut.
Eine erwähnenswerte Variante der Steyr-Traktoren baute Ochsner in Linz.
Neben normalen Anhänger-Kompressoren mit Steyr-Stationär-Motor gab es von Ochsner auch die "fahrbaren" Kompressoren, bei denen die Kompressor-Zylinder am Motor angebaut wurden und die Kompressor-Kolben direkt von der Motor-Kurbelwelle angetrieben wurden (siehe Beschreibung im Prospekt).