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Fiat 1100 R, RL (103 D, 103 H)

Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde der Fiat 1100 M durch die nächste Entwicklungsstufe abgelöst

1957 - 60

Fiat 1100 R   /   Fiat 1100 - 103 D

Der Fiat 1100 mit dem Typencode 103 D wurde auch als 1100 R bezeichnet, wobei das "R" für "rinnovato" stand.

Neben der Limousine wurde auch ein Kombi als 1100 Familiare angeboten.
Die Limousine gab es nur mehr in einer Ausstattungsvariante und die schnelle Limousine 1100 TV wurde durch den neuen Typ Fiat 1200 ersetzt. Der offene 1100 TV trasformabile wich dem Fiat 1200 Cabriolet.


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Der Vorgänger:
 

Fiat 1100 M / 1956 - 1957


Fiat 1100 Mod. 1958 (103 D) -
48 PS (SAE) / 40 PS (DIN), >120 km/h

Die äußeren Veränderung ließen das Fahrzeug größer und gediegener wirken.
Neben der neuen Front mit größeren Scheinwerfern wurde dieser Eindruck durch das neue Heck mit den gestreckten Kotflügeln und großen Leuchten, sowie dem neuen Kofferraumdeckel bewirkt, welcher auch zu einem größeren Inhalt des Kofferraums führte. Die größere Heckscheibe, die vorher im 1100 TV schon eingebaut wurde, unterstrich die großzügige Linie.

Mit Änderungen am Vergaser und Erhöhung der Drehzahl wurde eine gesteigerte Leistung erreicht, bei weiterhin günstigem Verbrauch. Die Angaben in Prospekten differieren je nach Messmethode** : 40 DIN PS, 43 CUNA PS oder 47,5 bzw 48 SAE PS.

Das Fahrwerk wurde verbessert, besonders die Abstimmung vorne und hinten, die Wirkung der Bremsen wurde verstärkt, die baugleiche Ausführung bekam ein Jahr später auch der stärkere Typ 1100 Luxus.


Fiat 1100 R (103 D) 1957 - 1960

Im Innenraum gab es neue, auf die eleganten Zweifarben-Lackierungen abgestimmte Farbkombinationen für Polster und Verkleidungen, die in Mischform aus Stoff- und Kunstleder für die Sitzflächen und Kunstleder für die Seitenteile der Polster ausgeführt waren.

Die Umrandung des Kombiinstruments und das Lenkrad waren nun dunkel, fast schwarz. Eine wichtige Änderung bei der Bedienung war die Einführung des Magnetschalters am Anlasser, wodurch der Motor mit dem Zündschlüssel gestartet werden konnte. 

Mehr bunte Bilder : die Prospekte des Fiat 1100

   


neu: gestreckte Linie


größere Scheinwerfer


größerer Kofferraum


Zweifarben-Lackierung


US - Version,
fast unverändert


Tacho und Lenkrad dunkel


1957 - 60

Fiat 1100 R Familiare


Fiat 1100 Familiare - 1957

Neben den technischen Verbesserungen des neuen Fiat 1100 R bekam der Kombiwagen auch die Front und Seitengestaltung der neuen Limousine. Ebenso entsprachen die zweifarbige Lackierung und farbliche Gestaltung des Innenraums der Limousine, jedoch waren die Sitzbezüge, wie beim Vorgänger, komplett aus Kunstleder.


Fiat 1100 Familiare 1958 - 60

Die Verwendung der breiteren Reifendimension 5.60-14 und die Unterbringung des Reserverads seitlich stehend entsprach dem Vorgängermodell.

   

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Die Heckleuchten waren anfangs noch wie beim Vorgänger (siehe Bild links und Prospekte). Die größeren Leuchten mit lackierten Sockeln kamen ca. 1958.


Italienischer Tradition entsprechend gab es auch auf Basis dieses Fiat 1100 zahlreiche Varianten von namhaften Karosserieschneidern.


z.B. Ghia - Giardinetta Juli 1959


1957 - 61

Fiat 1200

Als Nachfolger für die sportliche Limousine 1100 TV betrat ab 1957 der
Fiat 1200 Gran Luce die Bühne. Er hatte neben dem stärkeren Motor eine deutlich geänderte Karosserie und andere Innenausstattung. 1959 wurde eine überarbeitete zweite Version des Fiat 1200 vorgestellt.
- Siehe Fiat 1200 - Seite.

 

   

 


Fiat 1200 Gran Luce
- 1958


1959 - 60

Fiat 1100 R Luxus   /   Fiat 1100 - 103 H

Eineinhalb Jahre nach seiner Vorstellung bekam der Fiat 1100 ein Schwestermodell, das sowohl leistungsmäßig als auch in der Ausstattung zwischen dem Fiat 1100 und dem Fiat 1200 platziert wurde.


Fiat 1100 Luxus (103 H) - 1959-60
- 47 PS DIN, >130 km/h

Der Fiat 1100 Luxus hatte eine für den Zeitgeschmack sehr attraktive Front- und Seitengestaltung, gefällige Zweifarb-Lackierungen und passende Polsterungen. Stoßstangenhörner mit Gummipuffern, eine verchromte Kühlermaske mit grobem Grill und breiter Umrandung sowie dem hinter einem abschließbaren Türchen versteckten Tankeinfüllstutzen unterschieden ihn neben anderen Radkappen vom normalen Fiat 1100 (103 D).

Im Innenraum sah man zusätzliche Polsterungen oben am Armaturenbrett, eine Ablage in Kniehöhe und (auf Wunsch) geteilte Rückenlehnen an der vorderen Sitzbank, die ganz nach hinten geklappt werden konnten. Die zweifarbigen Sitzbezüge waren (länderspezifisch ?) entweder (wie beim 1100 R) in Stoff und Kunstleder oder ganz in feinem Tuch gehalten. Die Seiten der Sitze waren anfangs bei beiden Ausführungen aus Kunstleder, später bei der reinen Stofftapezierung auch aus dem Bezugsstoff der Sitzflächen. Tuch .
Neu waren auch die Ausstellfenster in den vorderen Seitenscheiben.

Eine für die Fiat 1100 wichtige technische Neuheit war das asymetrische Abblendlicht, das aber dem Luxus vorbehalten blieb. (siehe Prospekte)

Viele der neuen Ausstattungsmerkmale waren bereits beim Fiat 1200 Gran Luce in gleicher oder ähnlicher Art eingeführt worden.

Die gesteigerte Motorleistung wurde durch erhöhte Verdichtung, Doppel-vergaser und Drehzahlerhöhung erreicht.
Die unterschiedlichen Leistungsangaben in Publikationen sind auf die unterschiedlichen Meßmethoden** zurückzuführen. Italienische und andere Prospekte nennen 50 (CUNA) PS, deutsche 47 DIN-PS, einige auch die prestigeträchtigeren 55 (SAE) PS.
Wie der Fiat 1200 und davor der 1100 TV hatte der 1100 Luxus wegen der höheren Nenndrehzahl eine zweiteilige Kardanwelle um dröhnende Schwingungen zu vermeiden.


Fiat 1100 Luxus (103 H)
1959 - 1960

Mit dem Fiat 1100 Luxus bekam der Kunde ein Auto mit sehr guten Fahrleistungen, nahe am Fiat 1200, ohne dessen deutlich höheren Preis zu zahlen.

   

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neue Front für den 1100 Luxus


zweifarbige Seitengestaltung


zusätzliche Polster und Ablage


 

**) Motor-Leistungen werden bis ca. 1965 nach unterschiedlichen Messmethoden angegeben.
DIN: Leistung mit allen Nebenaggre-gaten (Lüfter, Lichtmaschine usw, mit Luftfilter und Fahrzeug-Abgasanlage) CUNA: mit Nebenaggregaten, aber ohne Luftfilter und ohne Fahrzeug-Auspuffanlage
SAE: ohne Nebenaggregate, ohne Luftfilter und ohne Fahrzeug-Auspuffanlage.

Dieses Verwirrspiel mit Angaben nach verschiedenen Messmethoden wurde (in Europa) erst Mitte der Sechziger Jahre zu Gunsten der DIN-Norm beendet.



Fiat 1100 und 1200 - 1959


   

Die Fiat 1100 / 1200 Fahrzeugfamilie von 59/60 deckte einen weiten Bereich an Leistung und Luxus ab.

3 unterschiedlich ausgestattete Limousinen mit 40, 47 und 52 PS (nach DIN) sowie ein Kombi.

Auf dem Bild fehlt nur noch das 1959 vorgestellte Fiat 1200 Cabriolet .

 


Lizenzfertigung des Fiat 1100 R und 1100 Luxus

NSU Fiat

Von den deutschen Fiat-Produktionslinien lief der Fiat 1100 weiterhin als "Neckar" mit in in Heilbronn gefertigter Karosserie und vielen deutschen Bauteilen.

Der NSU-Fiat Neckar Modell '58 entsprach in Technik und Ausstattung dem Fiat 1100 - 103D bis auf den anderen Kühlergrill mit mittlerer Nebellampe, anderer Nummerntafelbeleuchtung hinten und anderen Emblemen.

Nach Vorstellung des Fiat 1100 Luxus (103 H) übernahm der Neckar (ca. Ende 1959) die Gestaltung der Seitenlinie des 1100 Luxus, das Armaturenbrett mit oberer Polsterung und unterer Ablage sowie das asymetrische Abblendlicht. Die Technik blieb jedoch die des Fiat 1100 103 D mit 40 DIN-PS (Einfach-Vergaser, niedere Verdichtung, einteilige Kardanwelle), ebenso die einteilige Rückenlehne der vorderen Sitzbank. Der Neckar hatte außerdem eigene Muster der Bezugsstoffe.

Preislich unterbot der Neckar seinen stärkeren italienischen Brüder deutlich. Anfang 1960 kostete der Neckar mit 40 PS 5.550 DM (5900 mit Schiebedach), der Fiat Luxus mit 47 PS 6.050 DM und der Fiat 1200 6.825 DM - jeweils ohne Heizung (+250 DM) - dabei gab es die Autos gar nicht ohne Heizung !

Während der Bauzeit des NSU-Fiat Neckar begann die Motorradfabrik NSU (Neckarsulm) entgegen den 1929 getroffenen Absprachen mit Fiat wieder mit dem Bau von Automobilen (NSU Prinz ab 1958). Es gab, besonders in Exportländern, Irritationen durch die Namensähnlichkeit (NSU und NSU-Fiat). Lustige Hinweise auf den Prospekten waren eine der Folgen. Die wichtigere Folga war, dass NSU-Fiat sich in "NeckarAutomobil AG" umbenannte und im Export fortan alle Fahrzeuge unter der Marke "Neckar" verkaufte. Nur im Inland blieb der Begriff "NSU-Fiat" bis 1965 bestehen.
Der NSU-Fiat Neckar hieß daher im Export Neckar Europa - siehe Prospekte.
 

   


NSU-Fiat Neckar '58


NSU-Fiat Neckar 1959
nur mit 40 PS (DIN)


Export als "Neckar Type Europa"

Testbericht von Werner Oswald: NSU-Fiat Neckar '58 und Fiat 1200

   

in Auto Motor und Sport Nr. 15/1958


 

Testbericht von Dieter Korp über den NSU-Fiat Neckar (59/60)

   

 in Auto Motor und Sport Nr. 24/1960


Steyr Fiat

Der Steyr Fiat 1100 R wurde nicht mehr in Steyr montiert. Die in Österreich gedruckten Prospekte mit Fahrzeugen, die Steyr-Fiat Embleme und österreichische Kennzeichen aufwiesen, sollten zwar ein weiterhin Inländisches Produkt suggerieren. Aber der Steyr Fiat 1100 ab 1957 war ein italienisches Produkt, das in Steyr nur noch mit österreichischen Batterien, Rädern und eigenen Beschriftungen versehen wurde.

Später wurden diese Teile nach Italien geschickt und schon dort montiert.
Siehe auch Lizenzfertigung bei Steyr und Chronik der Steyr Fiat Fahrzeuge .

 

   



Dina (Mexico)

Neben Fiat Lkws und Bussen wurde bei Dina (Diesel Nacional S.A. gegr. 1951) ab 1955 auch Fiat 600, 1400 und Fiat 1100 gebaut. Die Lizenzfertigung wurde 1960 beendet.

Zasatava (Serbien)

Im Rahmen der 1955 geschlossenen Lizenz-Vereinbarungen wurden im ehemaligen Yugoslawien ab ca. 1959 auch die Fiat 1100 gefertigt.
- siehe auch Fiat - Lizenzfertigung

Fiat Auto Belgio

1957 als S.A.M.A.F. (Société Anonyme de Montage des Automobiles FIAT) gegründet, war Fiat Belgio eine Tochter der Turiner Fiat SpA. Es wurden neben Fiat 600 auch Fiat 1100 für Benelux Länder montiert. Außerdem war die Firma belgischer Importeur für Pkw und Nutzfahrzeuge sowie Fiat (und Someca, Landini) Landmaschinen und Fiat Baumaschinen. Nennenswerte Produktion begann offenbar erst nach 1961.

   

 

 


Dina-Fiat 1100 Mod. 1958

 

 


Die Nachfolger:

Vom Fiat 1100 R in der Limousinen- und Kombi-Version wurden ca. 150.000 Stück gebaut, vom Fiat 1100 R in der Ausführung Luxus (103 H) weitere 225.000 Stück, jeweils ohne die Produktionszahlen des deutschen und anderer Lizenzhersteller

1960 wurden beide Varianten abgelöst. Dem 1100 R folgte der äußerlich den Vorgängern ähnliche 1100 Export, der technisch dem 1958er 1100 Luxus entsprach. Statt des 1100 Luxus kam der technisch gleiche 1100 Speciale, der nun aber die moderner aussehende Karosserie des Fiat 1200 erhielt.

Der dritte im Bunde, der Fiat 1200 Gran Luce wurde 1961 aus dem Programm genommen, nachdem die neuen Fiat 1300/1500 vorgestellt worden waren.

   


 

   

 

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