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Projekt X 1/1 und Fiat 128 - 1. Version

1966 - 1969

Fiat Projekt X 1 /1

Der Nachfolger des legendären, über 30 Jahre lang gebauten Fiat 1100 sollte ein moderner, sehr raumökonomischer Wagen mit querliegendem Frontmotor und Vorderradantrieb werden.

Die Vorstufe dieses ersten "echten" Fiat mit Vorderradantrieb war die Fiat-Entwicklung Projekt 109, die als Autobianchi Primula vom Band lief.
Die Primula war ein sehr moderner, komfortabler Frontantriebswagen mit dem 1,2 ltr Motor des konventionellen Bruders Fiat 1100 D. Einzige Nachteile der Primula: sie war zu schwer und zu teuer.

Der erste Fiat mit Frontantrieb sollte billiger sein, günstig im Unterhalt, handlich, einen großen Inneraum für vier bis fünf Personen aufweisen bei gleichzeitig kompakten Außenmaßen. Die Entwicklung dieses Fahrzeuges lief unter der Bezeichnung Projekt Fiat X 1/1 (ix uno bara uno).
(Parallel zum X 1/1 wurde das Projekt X 1/2 zur Serienreife entwickelt, das ebenfalls 1969 als Autobianchi A 112 vorgestellt wurde und technisch als Vorläufer des Fiat 127 gilt. )


Fiat X 1/1 erste Variante mit potentieller Heckklappe

Der X1/1 erfüllte alle Vorgaben. Innen groß, außen kompakt, ein sehr modernes Frontantriebsaggregat. Es waren Versionen mit zwei, drei, vier und fünf Türen vorgesehen und der Motor sollte nicht größer als 900 ccm sein.

Der Motor wurde neu entworfen. Die konstruktive Basis war dieselbe wie beim dohc Motor des 125 und 124 Sport, eine obenliegende Nockenwelle mußte für den billigeren Motor ausreichen. Der Hubraum des neuen Motors wuchs aber schnell von den geplanten 0,9 ltr auf über 1 ltr um ausreichend Leistung und Drehmoment zu haben.
Wie schon beim Autobianchi Primula hatten, im Gegensatz zur BMC Konstruktion, Motor und Getriebe getrennte Gehäuse, so dass unterschiedliche Schmiermittel verwendet werden konnten.

Die Erkenntnisse, die aus der Erprobung und dem Kundenalltag beim Autobianchi Primula gewonnen wurden, flossen genau so ein, wie die Ergebnisse der ausgiebigen Erprobungen der Projekte X 1/1 und X 1/2.
Unter allen möglichen Betriebsbedingungen mußten die neuen Fahrzeuge zuverlässig sein. Fiat wollte kein Risiko eingehen. Das Beispiel BMC mit Mini und 1100/1300, die technisch ähnlich konzipiert waren und horrende Garantiekosten und entsprechenden Imageverlust verusachten, war ein mahnendes Negativbeispiel.

Die endültige Festlegung der äußerlichen Form erfolgte erst 1968.

Es war zwar von Anfang an vorgesehen, dass der X1/1 auch das neue, moderne Auto sein sollte, das der serbische Lizenznehmer Zastava von Fiat haben wollte. Aber bei der Festlegung der Karosserieform fanden Fiat und Zastava keine Gemeinsamkeit.
Daher ging die letzte Stufe der Formenwahl in zwei Richtungen:
Für Fiat wurde die klassische "3 Box" Lösung mit Kofferraum fertig entwickelt und für die Vorstellungen der Yugoslawen eine zweite Variante mit der Möglichkeit eine Heckklappe anzubringen.
Die bei den Formentwürfen entstandene dreitürige Version mit schrägem Heck wurde aus unbekannten Gründen verworfen. - Wie der Erfolg des ähnlich konzipierten Fiat 127 und anderer Hersteller gleichartiger Fahrzeuge zeigte, war diese Entscheidung sicher etwas kurzsichtig.

 

1969 - 1972

Fiat 128 - 1. Version

Der Fiat 128 war der erste (italienische) Fiat, der ab Werk sowohl mit zwei als auch mit vier Türen angeboten wurde. Ein dreitüriger Kombi 128 Familiare wurde ein halbes Jahr später nachgeschoben (siehe unten).
 


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Vorgänger: der letzte Fiat 1100

Fiat 1100 Ri

Wegbereiter: der erste Pkw mit Frontantrieb von Fiat:

Autobianchi Primula

guter Entwurf, aber zu teuer :

Fiat X 1/1 - erste Variante

für zwei, drei, vier und fünf Türen


Fiat X 1/1 - zweite Variante,
billiger, aber immer noch zu teuer


X 1/1 - 2.: ohne Heckklappe

Nicht gebaut:

X 1/1 dreitürige Version,
vorgesehen für Zastava


der Dreitürer wäre als Fiat
sicher gut angekommen

Heckklappe nur für Zastava:

X 1/1 fünftürige Version für ZCZ

.
Fiat 128 mit 2 und mit 4 Türen


Fiat 128 viertürig - 1969


Fiat 128 zweitürig - 1969

Technisch war beim 128 alles neu: der Motor, die Vorderachs- und die Hinterachs-Aufhängung. Die neue Lenkung, Knautschzonen, die Anordnung von Sitzen und des Tanks ergaben sich aus den Ergennissen der bei Fiat seit Mitte der Sechziger Jahre mit großem Aufwand betriebenen Sicherheitsforschung.


Im Längsschnitt wird die hohe Raumökonomie sehr deutlich.

Das Fahrverhalten in Kurven und die Fahrstabilität waren ausgesprochen gut. Der gegenüber dem Fiat 1100 um über 10 cm längere Radstand trug seinen Teil dazu bei.

   

 

Dass der Fiat 128 nicht nur ein großer Kompakter sondern auch stilistisch ein sehr gelungenes Auto wurde, ist imho auf den Verzicht der Lösung mit der Heckklappe zurück-zuführen. Der Zastava (mit Heckklappe) blieb zeitlebens ein relativ häßlicher Ableger des 128.


Frontantriebsblock

Quermotor, Federbeine

Die Aufhängung der Vorder- und der Hinterräder brach mit allen Fiat-Traditionen. Sowohl vorne als auch hinten kamen Federbeine mit integrierten Stoßdämpfern zum Einsatz, ähnlich der McPherson Federbeine, die Ford GB seit Anfang der Fünfziger Jahre verwendete.

 


Armaturenbrett mit runden Instrumenten im typischen Fiat Stil der Siebziger.


innen viel Platz und bequeme Sitze


in vielen Farbkombinationen

   

Der neue, sehr kurzhubige ohc Motor
(B 80mm / H 55,5 mm) mit 1116 ccm leistete 55 PS bei hohen 6000 U/min, hatte dennoch schon bei 3000 U/min sein max. Drehmoment von >80 Nm. Da der Fiat 128 um ca. 100 kg leichter war als der Fiat 1100, waren die Fahrleistungen entsprechend gut.

Das Potential des Motors wurde bei den späteren Varianten mit 1,3 ltr, besonders beim Coupe, erkennbar.


tiefer, geräumiger Kofferraum


Prospekte des Fiat 128 (1969 bis 1972)
- gezeigt sind nur Vorder- und Rückseite, bzw. Datenseite

Deutsche Fiat - 11.69 - Nr. F 128 200

Deutsche Fiat - 1971 - Nr. F 128 100/Dez 6/71

Deutsche Fiat - 1970 - Nr. HN 13 11 70 / 1A - mit Kombi

GB - ca. 1970 - ohne Nr. Gros Monti England (!) - mit Kombi

.

 


Fiat 128 - 1969 - 2- und 4-türig

   

Deutsche Fiat - 08.69 - F 128 25T

Fiat Italy, französisch - ca. 1969
- Nr. 2846 Pozzo GM

Fiat Italy, deutsch - ca. 1969
- Nr. 2846 Pozzo GM

Fiat Italy, deutsch CH/A - ca. 1970
- Nr 3286 - Pozzo Gros Monti

Fiat Italy, deutsch - 1975
- Nr. 4482 - Pozzo GM


USA - Ausführung

Die erste Ausführung des Fiat 128 war noch ziemlich gleich wie die europäische Version. Nur die geforderten seitlichen Rückstrahler und einige amerikanische Bauteile waren unterschiedlich. Technisch war das "exhaust emission control system" der Hauptunterschied, dessen Spuren im Motorraum in Form von ersten elektronischen Bauteilen zu erkennen war.


Fiat 128 4-türig - USA Ausführung

   

 

Im Motorraum fallen außer der Delco Batterie und dem großen Wasch- waserbehälter auch die Elektronikteile der Zündungssteuerung auf.

 
USA - ca. 1970 - Sammelprospekt Nr. 7072 Q300M - 11/2

USA - ca. 1970 - Nr. 7002 Q 625M - 11/1

USA - ca. 1971 - Nr. FRM 7002 Q100/571

 

   

Ab Mitte der Sechziger Jahre nahmen die US-amerikanischen Vorschriften für Abgas und Sicherheit laufend zu. Ab Anfang der Siebziger wurden die US - Versuionen äußerlich erkennbar. Die Anpassungen endeten schließlich in den schwülstigen Ramm-Stoß-stangen der Achtziger Jahre, bevor die Sicherheit, wie heute, in die Karosseriestruktur integriert wurde.

 


Fiat 128 2-türig - USA Ausführung

mit seitlichen Rückstrahlern

 


1969 - 1974

Fiat 128 Familiare

Wäre der Kombi ein fünftüriges Fahrzeug gewesen, wie alle anderen Fiat Familiare, wäre er sicher häufiger verkauft worden. So hatte er zwar einen großen Laderaum, der aber im vorderen Bereich schlecht zugänglich war.


Fiat 128 Familiare - 1969 - 1972


Fiat 128 Familiare - 1,1 ltr., 55 PS, 135 km/h


Fiat 128 Familiare - von hinten stilistisch gut gemacht.

wie oft bei Fiat: für Werbeaufnahmen wird das Fahrzeug beladen, damit es nicht erkennbar ist, wie das Heck ohne Belastung unschön hoch steht...

   

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viel Stauraum, aber -

der Kombi mit nur zwei Seitentüren war durch die große Heckklappe zwar ganz gut zu beladen, besonders mit langen leichten Gegenständen, aber ziemlich schlecht zu entladen, wenn schwere Schachteln oder Getränke-kisten nach vorne geschoben waren


Prospekt - ca. 1970 - Umschlagmappe mit mehrseitigem Faltprospekt

Druck Nr. 3010 Fiat Italy

Druck Nr. 3010/2 Pozzo GM

USA - aus Sammelprospekt Nr. 7072 - siehe oben -

   

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Prospektblatt Deutsche Fiat - 10/69 -


1971 - 1972

Fiat 128 Rally - 1. Version

Sportliche und sportlich aussehende Varianten der 2- und 4-türigen Limousinen gab es ab Mitte der Sechziger Jahre von vielen Herstellern. Ford 15M oder 20M in der TS-Ausführung, Rallye Kadett und Rekord Sprint von Opel, Renault R8S oder Gordini sind einige Beispiele. Rallyestreifen, Zusatzscheinwerfer, andere Felgen oder Radkappen sowie Drehzahlmesser und weitere zusätzliche Rundinstrumente waren das Muß. Das Soll wie Höhere Leistung, breitere Reifen, bessere Bremsen und geändertes Fahrwerk gab es meistens auch.

Fiat brachte mit dem 128 Rally (italiensich, ohne "e") seine Interpretation einer Sportlimousine. Mit allem, was erwartet wurde: "sportliches" Aussehen und gute Fahrleistungen.


128 Rally
: (erste Version)
Alufelgen, Zusatzscheinwerfer, andere Stoßstangen und Streifen.


Drehzahlmesser, Zusatzinstrumente, Sportlenkrad

   

 


1,3 ltr. -
67 PS bei 6200 U/min

 


runde Heckleuchten

 


konturiertere Sitze und Kopfstützen


Verkäuferinformation - 1971 - Nr. AVF 42 / 7112 / 6

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Prospekt 14 Seiten - Deutsche Fiat
- Nov. 71

Prospekt 14 Seiten - Deutsche Fiat
- Dez. 71

Prospekt 14 Seiten - deutsch
- 1972 - Nr. 3209 GM

 

   

 


 

1972 erhielt die Limousine des Fiat 128er ein facelift und Servo-Bremsen. der Kombi 128 Familiare folgte 1974: Fiat 128 - 2. Version

 

   

 

   

 

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