1953 kam der neue Millecento auf den Markt, modern, komfortabel
und geräumig (für damals ...) dem auch gleich sportliche
Modelle als Limousine 1100 TV mit 50 PS und die Spyder-Typen 1100
und später 1200 zur Seite gestellt wurden.
Der 600er, der zwei Jahre später vorgestellt wurde, entsprach
dem Bedürfnis der Bevölkerung, die von Motorrad und Vespa
auf vier Räder umsteigen wollten, sich aber nicht den Luxus
des 1100 leisten konnten.
Der Vorgänger, der Topolino, war als "Limousine"
trotz seiner Länge nur ein enger 2-Sitzer, der Erfolg des 600er,
der bei ca. gleicher Größe einen fast dem VW Käfer
vergleichbaren Innenraum aufwies, war daher unaufhaltsam.
Es gab sogar eine zwar nicht unbedigt formschöne aber außerst
geräumige Version, den (ersten) "Multipla".
Wie der VW und der in Frankreich sehr erfolgreiche Renault 4CV
hatte der 600er eine Heckmotor und Heckantrieb.
Während der 600 einen wassergekühlten Vierzylinder hatte,
bekam der zwei Jahre später auf den Markt kommende eigentliche
Nachfolger des Topolino, der 500, einen luftgekühlten Zweizylinder.
Der Cinquecento war keine Konkurrenz im eigenen Hause, er war die
Ergänzung nach unten. Er war bis weit in die 60er die Basis
des Fiat-Erfolgs in Italien.
Mit zunehmendem Wohlstand nahm auch die Motorisierung in der Mittelklasse
immer mehr zu. Der 1100er wurde, dem Trend der damaligen Zeit entsprechend,
fast jährlich modernisiert, aus dem sportlichen 1100 TV wurde
der 1200.
Der 1400er wurde zum 1400A und 1400B
weiterentwickelt, genauso der 1900er.
Auch die großen Luxus-Coupes
1900 Grand Vue / Gran Luce wurden formal und technisch laufend
erneuert.
Dann kam 1961 die nächste kleine Revolution in Form der Typen
1300/1500. Sie waren Erfolgstypen auf der ganzen Linie. Flott im
Styling, schnell, sparsam und geräumig. Der 1500 konnte den
schnellen Alfas Paroli bieten.
Auch der 1200 Spider bekam 1959 ein neues Kleid von Pininfarina und eine schnelle 1500er Maschine von den Brüdern Maserati (Osca). Mitte der Sechziger Jahre bekamen die Kabrios neue Gesichter und der 1200er eine Lesitungskur durch das stärkere Herz des Fiat 1500.
Schon vor den den neuen 4-Zylindern erschienen 1959 die großen,
luxuriösen 6-Zylinder 1800 und 2100,
der ab 1961 zum 2300 wurde. Der Tradition
entsprechend wurde auf Basis des großen Fiat auch ein wunderschönes Coupe,
der 2300S angeboten.
Dem 600er wurde der größere Bruder 850 zur Seite gestellt, der, immer noch mit Heckmotor fahrend,
wesentlich mehr Innen- und Kofferraum aufwies. Auf dessen
Basis entstand dann der sehr erfolgreiche "Hausfrauen-Ferrari"
das 850 Coupe und der sehr schnittige 850 Spider.
Diese Ära ging Mitte der 60er mit dem Kommen der "3-stelligen",
124, 125, 128 usw. zu Ende, mit dem 128 und 127 hielt dann auch
bei Fiat der Frontantrieb Einzug.
Einige Zwischenstufen wie 133 und 126 hielten die alten Heckmotor-Fiats
bis zum Ende der 70er noch am Leben, aber am Markt konnten sie nur
noch als einfache "Billig-Autos" bestehen, der 133 kam
aus Spanien und der 126 wurde dann nur noch in Polen gebaut, wo er aber in den Neunziger Jahren sogar noch eine elektronische Einspritzung bekam.
Fortsetzung
- FIAT 1967 - 1979 -
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